2CV ENTE - Schraubertips

Nun denn, auch wenn es lange her ist hier ein paar Tips die ich aus meiner langen Schrauberzeit zum Besten geben möchte. Bei Fragen, wendet Euch gern an mich heiko@heiko.de

Knacken und Ratschen beim Fahren:
Immer wieder gibt es beim fahren so kancken und schabende Geräusche. Häufig ist es eine wirklich kleine Ursache. Zum testen ob es das ist, solltet Ihr anhalten, austeigen und die Enten vorn mal runterdrücken. Knartscht es dann, ist es wahrscheinlich, daß sich ein inneres Blech des Kotflügels verbogen hat. Schaut über das Rad in den Radkasten. Neben der Achswelle (zum Fahrzeug Heck gesehen) ist ein "Blechlappen". Ist dieser auf Euch zu gebogen, dann kann er am Achsarm scheuern und das macht das Geräusch. Bei vielen Enten ist das so, besonders wenn mal jemand den Kotflügel ab hatte.
Schwergängige Lenkung:
An der Lenksäule (innen) den Durchgang durchs Bodenblech ansehen. Hat sich dort das Blech bis auf die Lenksäule gesenkt? Entweder habt Ihr zu fest aufs Blech getreten, dann müßt Ihr das Blech dort nur wieder hochbiegen. Allerdings ist der wahre Grund für die Absenkung häufig, daß der Rahmen am brechen ist. Dafür den Rahmen von unten ansehen. In der Höhe wo der Aufbau endet (dort wo die Vorderachse angeschraubt ist). Wenn Ihr dort seitwärts drauf seht, dann dürfen dort zwischen Federtopf und Höhe Achsbefestigung keine seitlichen Verwerfungen (Knicke) zu sehen sein. Ist das so, dann habt Ihr ein Problem.
Ich habe häufig solche Enten noch lange gefahren, in dem ich auf der Höhe der Achsbefestigung einen Wagenheber angesetzt habe. Dann schön vorne drücken. Der Rahmen streckt sich wieder (wenn er schon schön weich ist!). Dann zwischen Federtopfbesfestigung und Achsbefestigungsblech einen schönes U-Blech (ca. 2-3mm dick)in Rahmenform einschweißen. Das hält ewig. Leider ist es eine Reparatur, die der TÜV nicht wirklich liebt. Jedenfalls der hier im Norden.
Auch in diesem Zusammenhang mal zu testen ist, ob der Ring auf der Lenksäule in den das Lenkradschloß eingreift am Gehäuse des Zündschlosses scheuert. I.d.R. ist auch hier der Grund, daß der Rahmen sich senkt.
Wasser durch die Scheibenwischerachsen:
Nun gut, daß gibt es und es ist ärgerlich. Tropft einem das Wasser doch auf die Beine. Man kann die Wischer abnehmen und die Achsen gut fetten. Oft reicht das schon für eine Weile. Richtig gut hilft folgendes. Man suche eine Alte Ente und "berge" aus den Kotfügeln die Gummikappen, die hinten auf den Blinkergehäusen stecken (oder man kauft die bei Citroen, aber meist "hat" man die halt noch irgendwo). Dann die Gummikappen voll Fett füllen. Wischerarme abbauen und die Kappen über die Achsen (inkl. des Befestigungsgewindes) stecken. Wischer wieder montieren. Und Schluß ist mit Wasser durch die Achsen.
Werkzeug um hintere Bremstrommel abzubekommen:
Setzt voraus, daß Ihr eine alte Felge besitzt, ein Schweißgerät und eine Mutter z.B. 8mm, sowie eine lange Schraube dazu. Die Mutter auf das zentrale loch der Felge schweißen. Zentrale 44mm Mutter auf der Bremstrommel lösen (gibts kaum solche Nuß, ich meine eine 44er. Aber 1 3/4 Zoll tuts auch). Dann Felge mit Radmuttern wieder auf die Trommel schrauben und die lange 8mm Schraube ansetzen und langsam reindrehen. Irgendwann machts es plumps und die Trommel ist ab.
Radlagermutter (Ring) entfernen:
Meist greift man zum Meissel und hämmert den Ring an den Nutten lagsam herum. Ist aber nicht so elegant. Hat man noch eine alte Achswelle kann man den Ansatz der in das Vorderrad greift verwenden. Hinten einen langen Hebel anschweißen und vorn zwei Nasen, die in die Aussparungen des Rings greifen. Dann gehts ganz leicht und man dossiert anziehen. Also für all die, die jetzt absolut keine Ahnung wovon ich rede: Wer da mal geschraubt hat, weiß wovon ich spreche. Hoffe ich.
Lüfterflügel abbauen:
Sitzt ja meist fest das Teil. Nun man benötigt einen 14er Steckschüssel. Keinen guten! Die haben i.d.R. eine zu dicke Wandung und passen nicht mehr rein. Muß ein dünner aus Blech sein. Damit die Schraube lösen. Etwas. Nicht rausdrehen. Den Schüssel drin lassen. Und jetzt L E I C H T seitwärts an den Schlüssel schlagen (Hammer). Mal nach oben, mal nach unten, links, rechts. Irgendwann ist der Lüfter lose. Dann ganz rausdrehen die Schraube und abziehen den Lüfter. Warum Schraube erst drin lassen? Der Steckschlüssel kann dann den Schraubenkopf als Hebelgelenk nutzen und man kann das ganze nicht zu sehr verkanten und damit mehr Schaden anrichten.
Schaltung schwergängig:
In der Regel war dann jemand ganz schlau und hat versucht die Durchführung des Schaltknüppels durch die Spritzwand zu ölen. Mit Mineralöl. Das Gummi der Durchführung quilt dann auf und die Schaltung ist fest. Da hilft meines Wissen nur der Wechsel gegen eine andere. Also Finger weg von Mineralöl in dem Bereich. Talkum geht. Muß man aber häufiger anwenden bis es was hilft.
Schloß schließt nicht mehr ab:
Hmmmmm leider etwas, was den Entenschlössern so innewohnt. Nach kurzer Zeit ist soviel Dreck drin, daß entweder immer offen ist, oder immer zu. Man kann dann den Zylinder zerlegen. Zum Ausbau innen die Plastikverkleidung abschrauben. Dann die Schraube (Schlüsselweite 8mm) abschrauben und man kann den Griff nach draußn abziehen. Gilt für die Türen genau wie für den Kofferraum, nur da ist natürlich keine Plastikverkleidung.
Wenn man das Teil in der Hand hat, sieht man eine Kerbe. Da ist ein Spannring drin. Den rausnehmen. Dann kann man den Schließzylinder rausziehen. Der ist in der Regel super dreckig. Schön in Bezin reinigen. Hinter dem Zylinder ist noch, federnd gelagert der »Bolzen» der die eigentliche Verrigelung bewirkt. Der hat ca. 5mm Durchmesser. Den rausfummeln. Darunter ist ein Feder. Beides ist i.d.R. auch super verdreckt. Auch schön reinigen.
Dann den Zylinder leicht ölen, den Blozen dito. und alles wieder rückwärts zusammenbauen. Je nach Gebrauchshäufigkeit und Umgebungsdreck hat man dann für ein paar Monate oder sogar Jahre Ruhe.

Ich bin übrigens heiko

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